Die weibliche Hauptrolle im Freilichtspiel
Dem Schicksal ausgeliefert
Bei der Plünderung der Stadt Cham kam es laut Bericht des Magistrats zu allerlei Exzessen, so auch zur Vergewaltigung von „Weibspersonen". Die hübsche Schmiedetochter Maria Trimpl, die von zwei Panduren verfolgt wurde, wusste keinen anderen Ausweg, als sich in den Fluss Regen zu stürzen, wo sie ertrank.
Ganz anders machte es die Tochter des Stadtkämmerers Katharina Schwab, auch „Schwabenkatherl" genannt. Sie flüchtete nicht, sondern trat Trenck ganz unbefangen und selbstbewusst gegenüber. Schließlich schloss sie sich sogar dem Pandurentross an und begleitete Trenck als Haushälterin über zwei Jahre. Man sagt ihr nach, dass sie zeitweise großen Einfluss auf Trenck ausübte.
Vermutlich war dies der ausschlaggebende Grund, warum er sie loswerden wollte. So verheiratete Trenck sie mit seinem Fähnrich Horvat. Dieser wurde schließlich als Rossdieb in Wien gehängt.
Die Rückkehr in die Heimat
Als Witwe kehrte Katharina Schwab in ihre Vaterstadt Cham zurück und lebte dort einige Jahre, bevor sie als Haushälterin in den Dienst des Barons Türnitz von Arnschwang trat. Außerdem soll sie später noch in Diensten des Bräuhausverwalters Obersberger in Cham gestanden haben, bevor sie hochbetagt verstarb.
Von den Eltern der Katharina Schwab wurde oft geschrieben, sie wären bei der Plünderung umgekommen. Dem widerspricht jedoch, dass Katharinas Vater, Johann Michael Schwab, einige Zeit nach dem Pandurenüberfall die Brandstätte des Getreidekastens käuflich erwarb.